Rheinfels, Foto: Friedrich (2008)
II. Die (spätmittelalterliche) Hauptburg: Im 14. Jahrhundert erfuhr die Burg erhebliche Erweiterungen. Die Ringmauer der bisherigen Kernburg wurde auf 9 Meter erhöht. An der Nordecke erheben sich die Reste des zum Rhein vorgeschobenen Nordbaus (Frauenbau) mit umlaufendem Rundbogenfries, rheinseitigem Eckrundturm und hofseitigem Treppenturm sowie einem gewölbten Keller. Hier befand sich auch eine Kapelle.
Seit 1954 ist hier ein Burgmuseum untergebracht. In dieser zweiten Bauphase entstand auch der Torturm (Uhrenturm) zur Vorburg, für den ein Dendrodatum für die Zeit kurz nach 1303 vorliegt, sowie das Tor der Kernburg neben dem Palas. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts dürfte die mächtige, zweimal gebrochene Schildmauer an der Angriffsseite im Südosten entstanden sein, die von Torturm und Büchsenmeisterturm flankiert wird. Ihr ist ein tiefer Halsgraben vorgelagert.Im 16. Jahrhundert wurde, an die Nordostseite der ersten, inneren Schildmauer anschließend, durch Erhöhung der bisherigen Ringmauer der als Palas dienende Darmstädter Bau errichtet ( 'Neues Schloss' Philipp´s II. 1568-1580). Seine Ruine mit aufgehendem Mauerwerk ist vier Geschosse hoch erhalten und verfügt teilweise noch über die Fenstergewände. Über dem Halsgraben entstand im 20. Jahrhundert der an die Schildmauer angelehnte eingeschossige Hansenbau. Im Großen Keller sind noch Auflager der ehemaligen Zugbrücke über den überbauten Halsgraben des 14. Jahrhunderts zu erkennen.

Rheinfels, Foto: Friedrich (2008)
III. Die Vorburg: In der ehemaligen Vorburg, die später zum Fort Scharfeneck umgebaut wurde, erhebt sich heute ein moderner Hotelbau.

IV. Die Außenwerke: Bereits in landgräflich hessischer Zeit (ab 1479) begann man 1497 mit der Anlage von Festungswällen auf dem Wackenberg. Ende des 16. Jahrhunderts erfolgte ein weiterer festungsartiger Ausbau der imposanten Burganlage, die dann im 17. Jahrhundert maßgeblich zur Festung erweitert wurde. Die heute noch erkennbaren Ruinen umfassen nur etwa ein Drittel der gesamten Festungsanlage. Insbesondere die eindrucksvollen Minengänge vor der Westspitze der Anlage sind gut erhalten und begehbar.

Rheinfels, Eingangsbereich, Foto: Friedrich (2008)